Die Gemeinde Börgerende-Rethwisch (ca. 15 km² Fläche) liegt zwischen den Ostseebädern Nienhagen und Heiligendamm am Strand der Ostsee. Es leben heute ca. 1.700 Einwohner in den drei Ortsteilen Börgerende, Rethwisch und Bahrenhorst. Börgerende ist für Urlauber seit Jahrzehnten eine beliebte Adresse. Entlang der Straße gibt es viele Pensionen, Ferienhäuser und auch einige Hotels. Der direkt an der Ostsee gelegene und 1960/61 angelegte Campingplatz bekam bislang in allen bisherigen Vergleichstests hervorragende Noten und gilt als Geheimtipp an Mecklenburgs Ostseeküste.

Aus der Geschichte der Gemeinde Börgerende – Rethwisch

Im Juli 1903 brannte fast ganz Rethwisch nieder, 1941 traf es Börgerende: Der Altenteiler Behn ging mit einer Schaufel glühender Asche über den Hof. Durch den Wind wurde die Asche auf das Dach des nahen Hauses geweht. Innerhalb einer Viertelstunde brannten bei einem Winterwetter von minus 15 Grad nacheinander 19 Gebäude nieder. Der Einsatz der Feuerwehren nützte nichts, das Wasser war in den Schläuchen gefroren. Die Bewohner konnten nur das retten, was sie auf dem Leib trugen. Dass heute das Wohnen unter Reetdächern als etwas ganz Besonderes empfunden wird, zeigen die vielen neuen reetgedeckten Häuser im Ort. Im Jahre 2003 entstand sogar eine Ferienanlage im 18 strohgedeckten Häusern.

Die scheinbar nicht enden wollenden Schilfgürtel der Niederung waren es auch, die der Gemeinde den Namen gaben. Der Ort Rethwisch wurde erstmals am 04. Oktober 1273 als „Reddewisch“ durch eine Urkunde des Doberaner Klosters erwähnt, 1957 erst erfolgte der Zusammenschluss der Orte Rethwisch und Börgerende zu einer Dorfgemeinschaft.

In Rethwisch befinden sich die öffentlichen Gebäude und Einrichtungen der Gemeinde: Schule, Turnhalle, Kindergarten, Feuerwehr, Gemeindebüro, Sportplatz, Festwiese und die schöne alte Dorfkirche aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Der mit Brettern verschalte Turm wurde erst 1707 errichtet. Der spägotische Schnitzaltar stammt aus dem Jahr 1530, während die Chorfenster mit mittelalterlicher Glasmalerei schon im 14. Jahrhundert angefertigt wurden, die barocke Kanzel kam 1666 hinzu. Der ca. 300 Jahre alte Pfarrhof liegt etwas abseits in den Wiesen Richtung Bad Doberan und ist Anlaufpunkt von Handwerkern, die heute noch traditionell auf Wanderschaft gehen. Im Gegensatz zu früher, wo eine Windmühle den Wanderern den Weg wies, sind es seit 1993 drei Windräder, die mit einer Höhe von 43 Metern den Rethwischer Kirchturm überragen.

Die Gemeinde Börgerende – Rethwisch heute

Die Gemeinde Börgerende-Rethwisch (ca. 15 km² Fläche) liegt zwischen den Ostseebädern Nienhagen und Heiligendamm am Strand der Ostsee. Es leben heute ca. 1.700 Einwohner in den drei Ortsteilen Börgerende, Rethwisch und Bahrenhorst.

Das Straßendorf Börgerende entstand nach dem Dreißigjährigen Krieg in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, als dreizehn „Börger“ aus Rostock sich am Ortsende von Rethwisch niederließen. In den ersten Jahrhunderten der Besiedlung waren Landwirtschaft, Fischfang und Reetgewinnung für den Hausbau die Haupteinnahmequellen der Dorfleute. Bei der Sturmflut vom 12. bis 15. November 1872 brach die Ostsee nahe Börgerende durch, so dass der Westteil der sehr niedrig gelegenen Conventer Niederung überflutet wurde. Das Wasser reichte bis nach Parkentin und Bad Doberan. Aus diesem Grunde wurden Deiche aufgeschüttet und man baute 1880/82 die heute noch vorhandene Jemnitz-Schleuse. Bis zum Jahre 1999 stand die im Jahre 1901 unmittelbar an dieser Schleuse eingeweihte Rettungsstation „Großherzogin Marie“.

Um die Jahrhundertwende kamen die ersten Badegäste nach Börgerende, was den Ortsteil nachhaltig veränderte. Damit verlor Börgerende nach und nach etwas von seinem dörflich-bäuerlichen Charakter. Hier wohnt es sich sehr gut. Vor allem nach der Wende entstanden zahlreiche neue Einfamilienhäuser.

Die Seestraße verläuft am Rand des Naturschutzgebietes um den Conventer See, die Aussicht auf die Doberaner und Rethwischer Wiesen – ein Feuchtgebiet, in dem noch heute Torf für das Doberaner Moorbad gestochen wird – ist sehr schön, besonders wenn im Mai Löwenzahn und Raps blühen. Der See selbst versteckt sich hinter einem Schilfgürtel, man kann nur an einigen Stellen einen Blick auf ihn werfen.

Börgerende ist für Urlauber seit Jahrzehnten eine beliebte Adresse. Entlang der Straße gibt es viele Pensionen, Ferienhäuser und auch einige Hotels. Der direkt an der Ostsee gelegene und 1960/61 angelegte Campingplatz bekam bislang in allen bisherigen Vergleichstests hervorragende Noten und gilt als Geheimtipp an Mecklenburgs Ostseeküste.

Mit seinen Gästen prägt er entscheidend das Bild des Ortes mit. Das „Ferien-Camp Börgerende“ umfasst 250 Stellplätze auf insgesamt sieben Hektar und verfügt seit dem Jahr 2004 sogar über eine Wassertretanlage nach Sebastian Kneipp. Für das leibliche Wohl der Gäste im Ort ist gesorgt, es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen gastronomischen Einrichtungen. Urlauber wie Einwohner versorgen sich gern mit fangfrisch geräuchertem Fisch beim letzten ortsansässigen Fischer. Angelfreunde können sich den Fisch selbst aus dem Wasser holen – eine Bootsvermietung ist im Ort angesiedelt.

Wer sich sportlich betätigen möchte, findet im Ort vom Minigolfplatz bis zum Beach-Volleyball unterschiedliche Betätigungsmöglichkeiten. Am schönsten aber ist es, mit dem Fahrrad oder zu Fuß die Gegend zu erkunden und lange Strandspaziergänge zu unternehmen. Ein beliebter Wanderweg führt von Börgerende ostwärts an der Steilküste entlang zum Gespensterwald im Ostseebad Nienhagen.

In wenigen Minuten erreicht man die Kreisstadt Bad Doberan mit ihren zahlreichen Baudenkmälern. Und die Hansestadt Rostock mit dem Seebad Warnemünde ist nur den sprichwörtlichen Katzensprung entfernt.

Wer sich am Deich entlang in Richtung Westen begibt – sei es zu Fuß, mit dem Rad oder dem Auto – erreicht nach nur zwei Kilometern die „Weiße Stadt am Meer“, wie Deutschlands ältestes Seebad Heiligendamm auch genannt wird.

Das Heimatmuseum, eine Galerie und die Töpferstube laden bei schlechtem Wetter zum Verweilen ein. Im 1982 gegründeten Heimatmuseum erfährt der interessierte Besucher alles über die Geschichte der Gemeinde und kann auf dem angrenzenden Freigelände historische Maschinen und Gegenstände aus der Landwirtschaft betrachten. Neben dem Heimatmuseum können Interessierte in der ganzjährig besetzten und am 21. August 2003 eröffneten Touristen-Information Näheres über Ausflüge, Übernachtungsmöglichkeiten und Urlaubsaktivitäten erfahren.

Der Naturstrand von Börgerende – aus dem ganzen Ort zu Fuß zu erreichen – ist jedoch der Hauptgrund für die meisten Gäste, den Ort zu besuchen. Übrigens steht am Deich von Börgerende einer der letzten Wachtürme des DDR-Grenzschutzes.

Je weiter man sich von der Küste entfernt, desto deutlicher tritt der dörfliche Charakter der Gemeinde Börgerende-Rethwisch hervor. In Rethwisch stehen einige denkmalgeschützte Scheunen quer zur Straße und bilden Höfe, an deren Stirnseite schöne alte Wohnhäuser stehen. Man sieht mehrere reetgedeckte Bauernhäuser, die alle um die zweihundert Jahre alt sind und die von großen Feuersbrünsten im Ort verschont geblieben sind.

Fährt man Richtung Bad Doberan, kommt man durch den Ortsteil Bahrenhorst mit seinen 12 Einwohnern.

Neben dem Wirtschaftsfaktor Tourismus gibt es in der Gemeinde eine Vielzahl von Unternehmen und Handwerkern in den Bereichen Landwirtschaft, Bau, Dienstleistungen, regenerative Energie. Es gibt auch noch traditionelle Handwerksbetriebe: im Ort leben ein Fischer, ein Schmied und ein Reetdachdecker.

– Dieser Text wurde entnommen aus dem Buch „Küstengemeinden. Unterwegs im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Rostock AG“ vom Verlag Redieck & Schade GmbH, Herausgeber: Stadtwerke Rostock Aktiengesellschaft –

Die Gemeinde im Überblick

Ortsteile:
Bahrenhorst, Börgerende, Rethwisch

Bürgermeister:
Horst Hagemeister
Sprechzeiten des Bürgermeisters: Dienstags 15:30 bis 16:30 Uhr
im Gemeindebüro Schulstraße 10 a in 18211 Börgerende-Rethwisch
Tel. (038203) 81817

Postanschrift:
Amt Bad Doberan-Land
Gemeinde Börgerende-Rethwisch
Kammerhof 3
18209 Bad Doberan

Einwohner:
1714 (Stand 31. Dezember 2019)

Öffentliche Einrichtungen

  • Conventer Schule (Regionalschule mit Grundschule), Schulstraße 5, 18211 Rethwisch, Telefon: (038203) 81130
  • Freiwillige Feuerwehr Börgerende-Rethwisch, Doberaner Straße 1a, 18211 Rethwisch, Telefon: (038203) 81030
  • Gemeindebüro (Feuerwehr, Doberaner Straße 1a, 18211 Rethwisch, Telefon: (038203) 81817 Telefax: (038203) 736357
  • Kita „Wichtelstube“, Schulstraße 10b, 18211 Rethwisch, Telefon: (038203) 81121

Tourist-Information
Sie suchen ein Zimmer? Tipps für Ausflüge/Veranstaltungen? Kein Problem! Frau Müller hilft Ihnen sehr gern:
Frau Diana Müller, Seestraße 14,
18211 Börgerende,
Telefon: (038203) 74973
Telefax: (038203) 74978

Sommeröffnungszeiten (vom 1. 5. bis 31.10.)
Montag – Freitag: 9.00 – 12.00 Uhr
Montag und Mittwoch – Freitag: 14.00 – 16.00 Uhr
Samstag: 10.00 – 14.00 Uhr

Winteröffnungszeiten (1. 11. bis 30. 4.)
Montag – Freitag: 9.00 – 12.00 Uhr
Montag und Mittwoch: 14.00 – 16.00 Uhr